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Wenn positives Denken alleine nicht hilft

Wenn positives Denken alleine nicht hilft

Oft bleiben auch die besten Erfolgsübungen ohne Erfolg, wenn man aus einem unterschwellig negativen Gefühl heraus handelt! Es nützt nichts, wenn wir uns etwas vorstellen aber im Grunde daran zweifeln, dass wir es erreichen können. Geht Ihnen das auch manchmal so?

Hierzu eine passende Geschichte aus dem wahren Leben: „Ungläubig standen wir nun seit über zwei Stunden in der glühenden Nachmittagssonne auf der Pferdekoppel. Meine Tochter, seit vielen Jahren eine erfahrene und begeisterte Reiterin, stand mittlerweile etwas entmutigt und sichtlich genervt neben ihrem Pferd. Dieses sträubte sich seit nun mehr als zwei Stunden, wieder in den Pferdeanhänger zu gehen! Um die beiden herum standen mittlerweile mindestens ein Dutzend weitere Reiterinnen und Helfer, die mit Engelszungen und diversen mal sanften, mal etwas bestimmteren Methoden versuchten, “Chiara” in den Anhänger zu locken. Vom Anlocken mit dem Lieblingsleckerli, zum kühnen Longieren mit dem Zügel bis zum Augen- verbinden und das Pferd im Kreis herumführen (um nur einige der wenigen Tricks zu nennen) – nichts aber auch gar nichts schien zu funktionieren. Sobald das mindestens 700 kg schwere Mädel mit den Vorderfüßen im Hänger war, ging sie umgehend rückwärts wieder raus. Wir als Fahrer und wohl am wenigsten erfahrene Beteiligte im Umgang mit Pferden versuchten es nun mit unseren “Erfolgsmethoden”. Was könnten wir jetzt anwenden? Zu Beginn versuchten wir es mit “nicht hineinsteigern”, erst mal Ruhe bewahren. Das wird schon, warten wir einfach ab. Während des Abwartens beobachten wir einfach weiter das Geschehen und je länger wir zusahen desto ungeduldiger und nervöser wurden wir. Das war also nicht der Weg. Versuchen wir es jetzt mit “Visualisieren”. Mit vereinten Kräften muss es doch einfach klappen, oder? Wir setzen uns ins Zugfahrzeug, schließen die Augen und stellen uns vor, wie Chiara ganz einfach und leicht in den Anhänger marschiert. Doch die vergeblichen Versuche der Mädels, das Gepolter der Hufe an der Rampe und die verzweifelten Blicke der umstehenden Personen, gehen trotz aller Bemühungen nicht spurlos an uns vorbei! Mehr und mehr gewann ein eher mulmiges Gefühl in uns die Oberhand. Nach beinahe 2 Std. und zwanzig Minuten verließen wir das Spektakel und steuerten eine Flasche Mineralwasser und einen guten Kaffee an. Etwas Abstand würde uns jetzt gut tun. Wir schlenderten gemütlich zum Kiosk und brachten uns mit ein paar witzigen Anekdoten rund ums Thema Pferd gegenseitig zum Lachen. Bei einem kühlen Schluck belebenden Wassers und etwas Koffein fiel es uns inzwischen sogar leicht, kurzfristig nicht mehr an den Pferdetransport zu denken. Wir beschäftigten uns mit völlig anderen Themen, lachten und lenkten unsere Aufmerksamkeit  auf angenehmere Dinge. Nicht einmal 15 Minuten nachdem wir den Ort des Geschehens verlassen hatten und uns völlig abgelenkt hatten, kam meine Tochter mit strahlendem Gesicht auf uns zu: “Sie ist drin – endlich!”

Vielleicht besitzen Sie kein Pferd, aber sicher haben Sie immer wieder mit ähnlichen Situationen zu tun. Die Dinge laufen dann einfach nicht so, wie Sie sich das wünschen. Ihre Gedanken kreisen ständig um das Problem. Sie versuchen dann die Lösung zu erzwingen. Vielleicht geht es darum, dass der Kunde auch nach mehreren Verkaufsgesprächen immer noch nicht unterzeichnen will oder Sie versuchen ein Problem in Ihrer EDV zu lösen – egal um welche Situation es sich handelt – je mehr wir die Lösung erzwingen wollen, desto schwieriger wird es!

 

Wir raten in solchen Fällen folgende Schritte zu beachten:

 

Situation erkennen

Wichtig ist es zuerst, die Situation zu erkennen. Stecken Sie in einem Problem fest, so halten Sie kurz inne und handeln Sie nicht wie sonst weiter in „blindem Aktionismus”. Sagen Sie „Stop” zu sich selbst und atmen Sie tief durch.

 

Lenken Sie sich ab

Tun Sie etwas völlig anderes! Gehen Sie nach draußen an die frische Luft. Holen Sie sich ein Eis oder setzen Sie sich in ein Café mit einem guten Buch und lesen Sie für eine halbe Stunde. Wichtig ist nur, dass Sie sich gut fühlen, bei dem was Sie jetzt tun. Vielleicht haben Sie auch eine gute Freundin oder einen Freund, der Sie immer schnell zum Lachen bringt. Je besser Sie sich fühlen, je mehr Sie lachen und es sich so richtig gut gehen lassen, desto besser! Sie erhöhen damit extrem Ihr Energieniveau, welches Ihnen dabei hilft alles andere zu lösen.

Oft stellt sich schon währenddessen eine tolle Idee oder zumindest ein Lösungsansatz ein. Manchmal erledigen sich die Dinge von selbst, ohne Ihr Zutun. Lassen Sie sich überraschen.

 

Sollten Sie auch nach der Auszeit keine Lösung finden, so haben wir noch einen letzten Tipp:
Vertagen Sie es (wenn möglich)! Sagen Sie sich vorm ins Bett gehen: „Die Lösung für meine Situation wird ganz einfach auf mich zukommen. Wenn ich am nächsten Morgen aufwache, freue ich mich über meine Ideen, die mir dabei helfen die Situation anzugehen. Ich fühle mich entspannt und vollkommen gelassen.”

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