09
Aug

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Salvo

Salvo

Ein Kurzurlaub führte uns vor wenigen Wochen einmal wieder an den schönen Gardasee. Wenn es hier um die Unterkunft geht, sind wir uns sehr schnell einig welches Hotel wir nehmen. Nicht weil das Hotel ganz besonders attraktiv oder modern ist oder weil wir dort ein besonders tolles Wellness-Programm geboten bekommen. Nein. Es handelt sich um ein eher schlichtes 4-Sterne Hotel. ABER: Wir sind Fan des Oberkellners „Salvo“ im hotelinternen Restaurant!

 

Jürgen hat wohl noch nie so oft wie von diesem Oberkellner in den Coachings erzählt. Es ist einfach unglaublich zu beobachten, wie genial und mit welcher Passion, manche Menschen ihre Arbeit erledigen. Dieser Beitrag ist also Salvo gewidmet.

 

Als wir zum ersten Mal Gast im besagten Hotel waren, staunten wir nicht schlecht, als wir beobachteten, dass andere Gäste bei Abreise zu Salvo gingen um ihm Geldscheine in die Hand zu drücken. Und das kam nicht nur einmal vor! Regelmäßig standen Gäste auf, verabschiedeten sich mit Handschlag und steckten ihm ein ordentliches Trinkgeld zu. An den ersten beiden Tagen sahen wir dem ganzen Geschehen gespannt zu und von Tag zu Tag verstanden wir mehr, WARUM das so passierte.

 

Es gibt unzählige Beispiele, die wir nun nennen könnten und es würde den Rahmen dieses Beitrags wohl sprengen. Aber kurz zusammen gefasst fallen uns diese Punkte ein:

 

Führungskompetenz
„Unser“ Oberkellner war natürlich nicht allein. Mindestens zehn weitere Kellner kümmerten sich um das Wohl der Hotelgäste. Es war fast körperlich spürbar, dass das ganze Team genau im Sinne von Salvo handelte. Er hatte ein waches Auge auf das komplette Geschehen. Hakte es an einem Tisch oder kam einer der Auszubildenden nicht zurecht – Salvo erkannte die Situation und eilte zu Hilfe. Er stellt sich dabei jedoch nicht in den Vordergrund im Sinne von „Wie stellst du dich denn wieder an, alles muss ich selbst machen“, sondern er übernahm einfach und machte es seinem Azubi vor. Salvo hatte alle seine Leute „im Griff“. Scheinbar bekam er alles mit, mischte sich jedoch nur ein, wenn er sah, dass es wirklich notwendig war. Und dann tat er es auf eine sehr unauffällige, angenehme Art. Sobald die Arbeit erledigt war, wie z. B. das Öffnen der Weinflasche, zog er sich dezent zurück.

 

 

Höflichkeit

Ohne übertrieben oder überzogen zu wirken, war bei Salvo eine große Höflichkeit zu beobachten. Als wir uns am Tag unserer Abreise von ihm verabschieden wollten – mittlerweile haben wir die Gepflogenheiten mit dem Trinkgeld und der persönlichen Verabschiedung auch übernommen ;-) – war er gerade hinter einem Tresen mit einem seiner Mitarbeiter in eine Besprechung verwickelt. Als er sah, dass wir auf ihn zukamen, beendete er SOFORT sein Gespräch, kam hinter dem Tresen vor und verabschiedete sich SEHR PERSÖNLICH von uns. Wir bedankten uns für seinen außergewöhnlichen Service und er nahm unsere Wertschätzung beinahe DEMÜTIG entgegen.

 

 

Präsenz

Salvo läuft nicht ständig mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht herum. Er wirkt auch nicht übertrieben freundlich. Aber er ist bis in die Haarspitzen präsent. Man hat den Eindruck, er ist einfach voll und ganz bei dem was er tut. Auch wenn es „nur“ Kleinigkeiten sind, wie z. B. einen Kinderstuhl mit an den Tisch zu stellen. Er erledigt das nicht schnell-schnell! Er tut das, was getan werden muss mit Leib und Seele. Er ist vollkommen im Hier und Jetzt.

 

Leidenschaft

In den Hotel-Bewertungen im Internet ist nachzulesen, dass der Service in diesem Restaurant „mit Passion gelebt wird“. Das stimmt zu 100 Prozent! Diese Passion oder auch Leidenschaft lebt Salvo wohl auch allen anderen Mitarbeitern vor.  Als ich z. B. aufgestanden bin um zum Buffet zu gehen, hatte ich vergessen, die Serviette vom Schoß zu nehmen, so dass sie mir beim Aufstehen herunterfiel. Ich bemerkte es nicht. Als ich an meinen Platz zurückkehrte lag eine neue Serviette frisch gefaltet an meinem Platz.

 

Achtsamkeit  

Als Gast hat man in diesem Restaurant stets das Gefühl, wichtig zu sein. Mit großer Achtsamkeit erhält man das köstliche Essen serviert. Es wird beinahe „zelebriert“ ohne übertrieben zu wirken. Alles wird mit Bedacht getan, mit höchster Präzision und Ruhe. Bei unserem ersten Aufenthalt wollten wir nach dem Abendessen eine angebrochene Flasche Rotwein gerne mit auf das Zimmer nehmen um den Rest des guten Tropfens auf unserem Balkon zu genießen. Wir nahmen die Flasche von unserem Tisch mit. Sofort war Salvo zur Stelle, nahm uns höflich die Flasche aus der Hand und schickte uns einen seiner Leute mit, der uns dann den Wein samt zwei schönen Gläsern bis hinauf zu unserem Zimmer brachte.

 

Warum erzählen wir Ihnen das? Erstens natürlich, weil wir angenehme Erfahrungen und Erlebnisse sehr gerne mit unseren Lesern/Leserinnen teilen. Aber noch viel wichtiger ist, dass man diese Dinge selbst wieder mehr in den Alltag einbringt. Wie gehen Sie mit Ihren Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen um? Hätten Sie sich selbst gerne zum Vorgesetzten? Sind Sie auch dann noch höflich zu Ihren Kunden, wenn Sie mächtig im Stress sind? Prüfen Sie mal, ob Sie das Hier und Jetzt noch mehr genießen könnten, auch wenn Sie eine scheinbar „unwichtige“ Arbeit erledigen. Mit welcher Passion erledigen Sie Ihren Job? Sind Sie Achtsam im Umgang mit Ihren Kunden? Hören Sie auf die Zwischentöne? Vielleicht hilft Ihnen der Gedanke an Salvo beim nächsten Kundengespräch oder beim nächsten Abwasch…? Wir würden uns freuen!

 

 

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